Die Tournee der Pittsburgh Steelers geht weiter. Sie mussten fünf ihrer letzten sechs Spiele auf fremden Platz bestreiten und gewannen alle. So auch das AFC-Championshipgame bei den Denver Broncos. Mit drei Erfolgen in der Postseason ziehen sie nun nach zehn Jahren wieder in den Super Bowl ein. Wie in der beiden anderen Spielen in den Playoffs dominierten die Gäste auch in Colorado mit dem Passangriff die Partie. Zudem zwang die Defense die Broncos zu ungewohnt vielen Fehlern und nutzte diese gnadenlos aus. So kosteten zwei Ballverluste von QB J. Plummer im zweiten Viertel 14 Punkte und ein weiterer Touchdown von RB J. Bettis sorgten noch vor der Pause für die Vorentscheidung. Damit verlor Denver zum ersten Mal ein Championshipgame im eigenen Stadion und die Steelers ziehen als erstes an Nummer 6 gesetztes Team in den Super Bowl ein.
Die Begegnung begann auf beiden Seiten stark. Die Gastgeber kamen mit dem ersten Drive 35 Yards voran. Zuerst lief RB M. Anderson zweimal, sein Kollege RB T. Bell erzielte das erste First Down. Danach fand Plummer TE J. Putzier für weitere 19 Yards an der Mittellinie. Doch mehr war nicht drin und so zwang zumindest der Punt die Steelers an die eigene 9 zurück. Diese starteten wie gegen die Indianapolis Colts mit dem Passspiel. Zuerst fand QB B. Roethlisberger RB W. Parker für acht Yards, bevor WR A. Randle El 20 weitere nachlegte. Auch die nächsten beiden Pässe kamen an und schon war man in der gegnerischen Hälfte. Erst der siebte Wurf von Roethlisberger fand nicht sein Ziel. Aber der Drive über 62 Yards reichte für die ersten Punkte. Diese erzielte K J. Reed aus 47 Yards zum 3:0 nach knapp elf Minuten. Für ihn war es in seiner Karriere das längste Fieldgoal in der Postseason. Plummer versuchte zu kontern. Er bediente WR R. Smith über 13 Yards, Anderson lief danach bis zur eigenen 41. Doch nun wurde der Spielmacher von LB J. Porter gesackt, dabei verlor er den Ball. Das Leder eroberte NT C. Hampton für die Gäste. Roethlisberger fand TE H. Miller über 24 Yards in der Redzone und mit dem ersten Play des zweiten Abschnitts warf er zu WR C. Wilson über zwölf Yards und dem Touchdown zum 10:0.
Der anschließende Kickoff ging ins Seitenaus und Denver hatte ein First Down an der eigenen 40. Drei Spielzüge später hieß es vierter Versuch und 1 kurz vor der Mittellinie und die Hausherren gingen schon auf Risiko. Anderson konnte das Down gerade so verwandeln. Plummer brachte die Broncos schließlich mit zwei Pässen in die Redzone, aber beim dritten Versuch und 10 lief man und Anderson wurde nach sieben Yards gestoppt. So traf K J. Elam aus 23 Yards "nur" zum 3:10. Vielleicht schon der entscheidene Knackpunkt im Spiel, dass man hier keinen Touchdown erzielte. Ganz anders die Steelers. In ihrer typischen Art konnten sie nun wieder einen nicht enden wollenden Drive hinlegen. Sie starteten an der eigenen 20 und das Laufspiel sollte immer noch nicht funktionieren. So fand ihr Quarterback zweimal Wilson für zusammen 35 Yards, bevor er noch WR H. Ward für weitere 21 bediente. Beim dritten Versuch und 9 war es schließlich Randle El, der den Pass zum First Down in der Redzone fing. Wieder hieß es danach dritter Versuch und nun erfing RB V. Haynes das First and Goal (3). Das nutzte Bettis mit dem Lauf zum 17:3 nach dem Two-Minute-Warning. 7 1/2 Minuten lang war die Defense Denvers auf den Platz und sie sollte nur sieben Sekunden später schon wieder aufs Feld laufen. Denn Plummer leistete sich im nächsten Versuch eine Interception. CB I. Taylor fing den Pass ab und gab den Gästen ein First Down an der gegnerischen 38. Zwei Läufe von Parker brachten nun den Raumgewinn (24 Yards) und in der Redzone lief Bettis zu seinem nächsten Touchdown, doch Ward war dabei falsch aufgestellt und die Strafe annulierte die Punkte. Aber im nächsten Play machte der Receiver seinen Fehler wieder wett und fing den Touchdown-Pass über 17 Yards zur 24:3-Pausen-Führung Pittsburghs.
Nach der Halbzeit sollte sich zunächst auch nichts ändern. Die Steelers waren wieder in der Lage, den Ball zu bewegen. Mit dem Lauf sollte es immer noch nicht so klappen, aber Roethlisberger brachte vier seiner fünf Pässe für 35 Yards an. Aber an der 35 Denvers wurden sie gestoppt und man puntete. Dadurch standen die Gastgeber nun an der eigenen 3. Dreimal warf Plummer den Ball, einmal fand er nicht Smith, zweimal bekam Anderson den Ball, aber insgesamt verlor man zwei Yards. So kickte P T. Sauerbrun aus der Endzone und Randle El trug den Punt-Return bis zur 39 Denvers zurück. Nun setzte endlich die Defense ein Zeichen und ließ weder ein First Down noch Punkte zu. Die Broncos standen nach dem Three and Out an der eigenen 20 und Smith fing zwei Pässe für zusammen 41 Yards und erzielte damit nach über 20 Minuten das erste First Down für die Hausherren. Putzier legte neun weitere Yards nach, bevor der vierte Pass in Folge von Plummer bei der WR A. Lelie landete, der über 30 Yards das 10:24 fing. Aber alle Hoffnungen auf ein Comeback erstickte Roethlisberger, der zwei weitere Male zu Wilson warf, der damit 45 Yards erzielte. Bettis brachte die Gäste im Schlussviertel dann in die Redzone. Ein Sack stoppte den Drive, aber Reed erzielte aus 42 Yards das 27:10.
Als gleich im nächsten Spielzug Plummer seine zweite Interception warf, schien das Spiel schon entschieden zu sein. Doch Pittsburgh kam wieder nur zu einem Three and Out und schenkte den Gastgebern danach drei First Downs und Lelie fing einen Pass über 38 Yards, sodass es First and Goal (4) hieß. Im zweiten Versuch lief Anderson über drei Yards zum 17:27. Nun schoss Sauerbrun den Kickoff für Denver ins Aus, sodass die Steelers ein First Down an der eigenen 40 hatten. Aber sie blieben wieder ohne neuen ersten Versuch und so standen die Hausherren sechs Minuten vor dem Ende an der eigenen 20. Plummer fand Smith über sieben Yards, doch diese gab er mit einem Sack gleich wieder ab. Im vierten Versuch und 10 erwischte es den Spielmacher erneut, der wiederum fumbelte. DT T. Kirschke sicherte den Ball in der Redzone für Pittsburgh. Der "Bus" bekam viermal den Ball und erlief damit 13 Yards. Dann sollte Roethlisberger seine Leistung krönen, indem er selbst die letzten Punkte im Spiel erzielte. Er lief drei Minuten vor dem Ende über vier Yards zum 34:17. Denver bewegte den Ball danach noch über 48 Yards, aber kam zu keinen weiteren Zählern.
Unser MVP des Spieles: QB Ben Roethlisberger (21/29 Pässen für 275 Yards, 2 Touchdow-Pässe, Rating 124.9, 1 Touchdown erlaufen)
historischer Vergleich Die Denver Broncos führen 14-9-1 (512:515 Nettopunkte).
Die letzten zehn Spiele: 1986 Steelers - Broncos 10:21 1988 Steelers - Broncos 39:21 1989 Broncos - Steelers 34:7 1989 Broncos - Steelers 24:23 Divisional Playoff 1990 Broncos - Steelers 17:34 1991 Broncos - Steelers 20:13 1993 Broncos - Steelers 37:13 1997 Steelers - Broncos 35:24 1997 Steelers - Broncos 21:24 AFC-Championhipgame 2003 Broncos - Steelers 17:14 Spielbericht
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